Die Haftfestigkeit von wasserbasierten akrylischen Klebstoffen bezeichnet die Kraft, die erforderlich ist, um einen wasserbasierten akrylischen Haftklebstoff von einem Trägermaterial zu lösen. Diese entscheidende Eigenschaft bestimmt die Zuverlässigkeit der Verklebung in Anwendungen wie Verpackung, Etikettierung und medizinischen Klebebändern. Sie wird durch Faktoren wie die Zusammensetzung des Klebstoffs, die Oberflächenenergie des Substrats, die Auftragsdruckkraft sowie Umgebungsbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) beeinflusst. Die Haftfestigkeit wird typischerweise als Abziehkraft (Kraft pro Einheit Breite, z. B. N/25 mm) gemessen, wobei standardisierte Prüfverfahren (ASTM D3359) angewendet werden. Die Werte reichen von niedrig (1–5 N/25 mm für ablösbare Etiketten) bis hoch (15+ N/25 mm für dauerhafte Verbindungen). Um die Haftfestigkeit gezielt einzustellen, passen Formulierer die Monomerzusammensetzung an: Eine höhere Proportion polarer Monomere (z. B. Acrylsäure, Hydroxyethylacrylat) verbessert die Haftung auf Substraten mit hoher Oberflächenenergie (Metalle, Glas), da chemische Wechselwirkungen (Wasserstoffbrückenbindung) gefördert werden, während unpolare Monomere (z. B. 2-Ethylhexylacrylat) die Haftung auf Substraten mit niedriger Oberflächenenergie (Kunststoffe wie PE, PP) durch physikalisches Benetzen verbessern. Tackifizierer werden hinzugefügt, um die Oberflächenhaftung (Tack) zu erhöhen und so die Anfangshaftung durch besseres Benetzen des Substrats zu verbessern. Das Molekulargewicht und die Verteilung des Polymers spielen ebenfalls eine Rolle: Höhere Molekulargewichte verbessern die Kohäsion, können aber das Benetzen verringern (was die Haftung auf rauen Substraten mindert), während niedrigere Molekulargewichte das Benetzen verbessern, jedoch die Gesamtfestigkeit reduzieren können. Auch die Applikationsparameter sind entscheidend – ausreichender Druck sorgt für engen Kontakt zwischen Klebstoff und Substrat und maximiert so die van-der-Waals-Kräfte, während eine ordnungsgemäße Trocknung (Entfernung von Restwasser) sicherstellt, dass der Klebstoff einen zusammenhängenden Film bildet. Die Vorbehandlung der Oberfläche (Reinigung, Corona-Behandlung) erhöht die Oberflächenenergie des Substrats und verbessert dadurch Benetzung und Haftung. Diese Faktoren ermöglichen es Formulierern, die Haftfestigkeit je nach Anforderung anzupassen – von leicht ablösbaren Etiketten bis hin zu hochfesten Verbindungen in industriellen Anwendungen – und gewährleisten so eine zuverlässige Leistung wasserbasierter akrylischer PSAs auf unterschiedlichsten Substraten und unter wechselnden Bedingungen.